Aus der Krise – Martin Chemnitz und die Stabilisierung des Luthertums 1550–1586

22
Juni
2022

Aus der Krise – Martin Chemnitz und die Stabilisierung des Luthertums 1550–1586

18:30 Uhr
Buchpräsentation
RFB, Schloss Wittenberg
Epitaph für Martin Chemnitz (1522-1586), St. Martini-Kirche Braunschweig
© M. Meinhardt

Am 9. November 1522 wurde Martin Chemnitz in Treuenbrietzen geboren. Die RFB erinnert anlässlich des 500. Geburtstages an diesen bedeutenden Theologen mit einer Sonderführung, in der ausgewählte Drucke seiner Werke aus dem 16. und 17. Jahrhundert vorgestellt werden.

Zu Martin Chemnitz:
Nach dem Tod Martin Luthers entbrannte innerhalb des lutherischen Lagers ein mit Schärfe ausgetragener Richtungskampf, zugleich konnte die katholische Kirche nach dem Konzil von Trient (1545-1563) verlorenen Boden gutmachen und auch der Calvinismus rasch an Einfluss gewinnen. Das noch junge Luthertum geriet in eine tiefe Krise. Der u. a. in Wittenberg ausgebildete Martin Chemnitz bemühte sich in dieser Situation intensiv darum, das lutherische Lager auszusöhnen und zu einigen. Dafür verfasste er bis heute bedeutsame Bekenntnistexte, so wirkte er an der Entstehung des Konkordienbuches mit. Außerdem trat er mit scharfsinnigen Streitschriften hervor, die wichtige Beiträge zur Festigung der Lutherischen Lehre darstellten. Darüber hinaus beteiligte er sich an der Reformation von Territorien und Städten. Auch an der Gründung der Universität Helmstedt hatte er einen wichtigen Anteil, die sich alsbald zu den führenden protestantischen Lehrstätten der Frühen Neuzeit entwickelte.

Die Veranstaltung bildet den Auftakt der "Buchgeschichten" im Jahr 2022. Sie ist zugleich Teil eines Festprogramms, mit dem die Evangelische Kirchengemeinde Treuenbrietzen, der Heimatverein Treuenbrietzen und die Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek Wittenberg gemeinsam an Leben und Werk des Martin Chemnitz erinnern.