Sensationelle Handschriftenfunde in der Forschungsbibliothek

Sensationelle Handschriftenfunde in der Forschungsbibliothek


Handschriftenfragment St. Trudperter Hoheslied der RFB
© RFB

Bei einer Bestandssichtung sind in der Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek Wittenberg zwei sehr wertvolle mittelalterliche Handschriftenfragmente entdeckt worden. Eine eingehende wissenschaftliche Untersuchung der beiden Stücke im Handschriftenzentrum Leipzig ergab, dass es sich dabei um den ältesten deutschsprachigen Textzeugen des apokryphen Nikodemus-Evangeliums sowie um ein Fragment des St. Trudperter Hohenlieds handelt, des frühesten Kommentars dieses alttestamentlichen Buches in frühmittelhochdeutscher Sprache. Beide Fragmente stammen aus dem 13. Jahrhundert. Da deutschsprachige Texte aus dieser Zeit außerordentlich selten sind und die Fragmente völlig neue Erkenntnisse zur Sprach- und Überlieferungsgeschichte ermöglichen, sprechen Experten von Sensationen für die germanistische und kulturwissenschaftliche Forschung.

Anlässlich dieser besonderen Funde wird die Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek vom 21. Februar bis 20. Mai 2020 eine Kabinettausstellung mit dem Titel „Wiederverwendet. Wiederentdeckt. Mittelalterliche Handschriftenfragmente als Bucheinbände“ zeigen, in der nicht nur diese spektakulären Funde und weitere wertvolle Fragmente zu sehen sein, sondern auch handwerkliche und restauratorische Aspekte thematisiert werden.

Am Dienstag, 14. Januar 2020, 15.00 Uhr, werden die beiden neu entdeckten Handschriftenfragmente erstmals Medienvertretern präsentiert. Als Fachleute werden Dr. Christoph Mackert (Leiter) sowie Dr. Matthias Eifler und Dr. Werner Hoffmann (wissenschaftliche Mitarbeiter) vom Handschriftenzentrum der Universitätsbibliothek Leipzig die Funde erläutern, deren Bedeutung erklären und Fragen beantworten.

Zeit und Ort des Pressegesprächs:

Dienstag, 14.01.2020, 15.00 Uhr
Schloss Wittenberg

Schlossplatz 1
06886 Lutherstadt Wittenberg
4. Etage, Collegraum

Der Zugang erfolgt über den zentralen Besuchereingang. Auskünfte erteilen Ihnen gern Dr. Matthias Meinhardt oder Pfr. Matthias Piontek, M.A., deren Kontaktdaten Sie hier finden.