Vom 19. bis 24. März 2017 bot die Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek in Kooperation mit der Professur für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg einen Frühjahrskurs in der Stiftung Leucorea an. Der an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler gerichtete Kurs widmete sich der „Reformation des Hofes“. Damit thematisierte er weniger die Bedeutung einzelner Herrscher, fürstlicher Ratgeber oder anderer Angehöriger des Hofes für die Reformation als vielmehr den Prozess der Reformation des Hofes als politischem, sozialem und kulturellem Zentrum spätmittelalterlich-frühneuzeitlicher Gesellschaft. Gefragt wurde zunächst nach den Akteuren und Gruppierungen am Hof. Wer waren die Mediatoren reformatorischen Gedankenguts, wer trat als Förderer auf, wer setzte Widerstand entgegen? Außerdem wurden die konkreten Diskurse um die Reformation des Hofes behandelt. Formen, Wege und Medien der Auseinandersetzungen standen dabei im Mittelpunkt. Und schließlich betrachtete man auch Durchsetzungsstrategien und Kontrollinstrumente, mit denen die Reformation des Hofes realisiert oder aber auch unterbunden wurde. Verschiedene europäische Höfe des 16. und 17. Jahrhunderts wurden dabei berücksichtigt.
Geleitet wurde der Frühjahrskurs von Prof. Dr. Andreas Pečar (Halle a. d. S.) und Dr. Matthias Meinhardt (Wittenberg).
Gefördert wurde die Veranstaltung durch die VolkswagenStiftung.
Ein detailliertes Programm können Sie hier herunterladen: