Aus dem Bücherschrank des Reformators Justus Jonas

Aus dem Bücherschrank des Reformators Justus Jonas


In der Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek ist ein Bibeldruck aus dem Bestand des Predigerseminars in den Blickpunkt geraten. Mitarbeiterinnen haben den großformatigen Band mit der Signatur RFB PS 2° ETh 200 für einen Eintrag in die Einbanddatenbank (https://www.hist-einband.de/) näher untersucht. Dabei stießen sie auf zahlreiche Annotationen auf dem Titelblatt sowie im Inneren des Bandes, die sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Justus Jonas zuordnen lassen. Die Vermerke lassen den Schluss zu, dass sich diese Bibel um 1545 im Besitz des Reformators befunden hat. Nicht nur die Fülle von Randbemerkungen und Unterstreichungen deuten auf eine intensive Bearbeitung dieser Ausgabe der Heiligen Schrift, sondern auch zahlreiche Zeichnungen, etwa von Tieren, biblischen Figuren und Abstrakta, wie der Dreifaltigkeit. Ob auch die Zeichnungen von Jonas oder einer anderen Hand angefertigt wurden, ist bisher noch nicht zweifelsfrei geklärt. Weitere Untersuchungen sollen im Zuge laufender Annotationsforschungen folgen. Der Band kann im Lesesaal der Forschungsbibliothek eingesehen werden.